Deutscher Gewerkschaftsbund

Aachen, 18. März 1945: Die freien deutschen Gewerkschaften werden gegründet.

Bereits 1848 wurde mit dem Buchdruckerverband die erste deutsche Gewerkschaft gegründet. Sie waren gerade in Deutschland im folgenden Jahrhundert zahlreichen Repressalien von Rechts ausgesetzt. Ein genaues Dossier über die Geschichte des DGB ist hier zu finden.

Am 18. März 1945 wagten im bereits befreiten Aachen rund 80 Männer und Frauen einen historischen Schritt: Zwölf Jahre nach dem Verbot aller Arbeitnehmer_innenvertretungen durch die Nationalsozialisten schlossen sie sich am 18. März 1945 zum „Freien Deutschen Gewerkschaftsbund“ zusammen, dem Vorläufer unserer heutigen Gewerkschaftsbewegung unter dem Dach des DGB. Während die Alliierten noch dabei waren, Hitlers Truppen im restlichen Deutschen Reich zu besiegen, trafen sich Gewerkschafter_innen wie Anna Braun-Sittarz, Heinrichs Hollands, Nikolaus Kreitz, Peter Spiegelmacher, Jean van Wersch und Mathias Wilms und legten den Grundstein der deutschen Nachkriegsgewerkschaften. Sozialdemokratische, kommunistische und christliche Gewerkschafter waren sich bereits in der Vorbereitung einig gewesen, dass nun ein starker Einheitsbund der Gewerkschaften nötig war. Damit zog man die Lehre aus der Vergangenheit, in der die verschiedenen Richtungsgewerkschaften zu einer Spaltung der Arbeiterbewegung geführt hatten und somit teilweise mitverantwortlich war für die Machtergreifung Hitlers. Zum 1. Geschäftsführer wurde der Textilarbeiter Mathias Wilms gewählt gewählt. Erst kurz zuvor hatten die Aliierten ihm als einen von wenigen Aachenern bescheinigt, dass er zu hundert Prozent kein Nazi gewesen sei. Mit ihm an der Spitze verabschiedeten die Gewerkschafter_innen ein dreizehn Punkte umfassendes Programm und die Geschichte des DGB begann. („Buch - Schafft die Einheit“).

Vieles, was heute selbstverständlich erscheint, ist vom DGB und den Gewerkschaften errungen worden. Das 1. Mai Plakat des Jahres 1956, auf dem ein Knirps nachdrücklich fordert „Samstags gehört Vati mir“, gehört bis heute zu den Klassikern der politischen Werbung. Unvergessen auch die DGB–Kampagne zu Beginn der 60er Jahre mit der Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten, einem 13. Monatsgehalt und vier Wochen Urlaub. Bis heute streiten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften selbstbewusst für sozialen Fortschritt („Maiplakate seit 1950“). Die Geschichte des 1. Mai begann schon 1890. Erstmals gingen an diesem Tag Millionen Arbeiter_innen auf die Straße und kämpften für den Achtstundentag (Geschichte 1. Mai).